1 Raum – 3 Nutzungen

30. Januar 2000 | Fachbücher

Präsentieren, Schulen und Besprechen

High Tech – Low Die Firma Bio Tul ist, eine junge, erfolgreiche Firma auf dem Gebiet der High-Tech Laborgeräte der Biotechnologie, wirbt mit günstigen Preisen für innovative Spitzentechnologie. Dies soll sich auch in den Materialien und der Einrichtung abzeichnen: Simple, aber dimmbare Leuchtstoffröhren hinter einem Deckensegel aus dem Segelbedarf, werden mit modernster Lichtsteuerungstechnik und einem vielfältig schalt- und dimmbaren HighTechRack mit Nieder-voltstrahlern und Gobowerfern kombiniert.

Monochrom aufgetragene Farbflächen gesellen sich zu edlem, in vielen Schattierungen wechselnden Kischholzmassivparkett, samt integrierten Bodensteckdosen. Der Raumteiler mit Regalfunktion wirkt wie das Stück einer in die Senkrechte gekippten „Tragfläche“. Er besteht aus schichtverleimtem Holz, schlichtem Segelstoff und filigran eingesetzten Edelstahlelementen. Funktionale Tische aus Laminatbeschichteter Multiplexplatte und einklappbaren Untergestellen tragen das Non-Plus-Ultra an vernetzter Comuter-Technik. Mattsilbern schillernde Alu-Jalusien und ein Edelstahlbord treffen auf einfache Kastenmöbel mit Birkenfurnier. Standardprodukte werden eigens entworfenen Gegenständen kontrastierend gegenübergestellt.

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Die eierlegende Wollmilchsau

Die eigentliche Herausforderung der Aufgabenstellung war die Vielfalt der Nutzungswünsche in nur einem einzigen – nicht allzugroßen – Raum. Die unterschiedlichen Bereiche sollen klar getrennt sein, die Raumeinheit jedoch erhalten bleiben. Überwiegend sollen hier Schulungen mit Teilnehmern aus der ganzen Welt stattfinden. Wenn Schulungen durchgeführt werden, stehen die dunkelgrauen Klapptische in 2 oder 3 Reihen für 8 – 12 PC-Arbeitsplätze mit Laptops oder Flachbildschirmen, die mit dem Computer des Seminarleiters und einem Videobeamer vernetzt sind. Davor stehen schwarze oder weiße Drehstühle aus Formsperrholz. Ein Rolltisch trägt das Demonstrationsobjekt. Die Raumausleuchtung erfolgt über das helle Deckensegel, Niedervoltstrahler setzen Akzente an die Wände.

Für Vorträge werden grau und rot bezogene Stapelstühle in Reihen hintereinander angeordnet, den Beleuchtungsschwerpunkt bilden die Strahler an der Traverse. Während der Seminare oder Vorträge steht der Raumteiler schräg zur langen Wand und verdeckt bereitgestellte Getränke und Snacks. Zur Pausenzeit wird er schräg in den Raum gedreht, vergrößert dadurch den Aufenthaltsbereich und schließt den Weg zum Pult des Vortragenden. Ausreichend Platz für Infomaterial, Veranstaltungshinweise in der Stadt für die internationalen Gäste, einen Internetzugang zum Surfen runden das Programm des Pausenareals ab.

Als Besprechungszimmer ist die Balance zwischen konzentriertem Arbeits- und offenem Kommunikationsraum zu schaffen. Alle Funktionen müssen mit dem „richtigen“ Licht unterstützt werden
Bei Besprechungen sind die Tische zu einer großen Fläche unter dem Lichtsegel angeordnet und mit den schwarzen bzw. weißen Drehsesseln umstellt. Das Halogenlicht am Gitterträger ist entweder stark heruntergedimmt oder sogar ganz aus.

Für die Nutzung als Präsentationsraum, dreht man den Raumteiler einfach parallel zur Bildwand-Wand, damit der gesamte Raum als Einheit für das Event zur Verfügung steht und möglichst viel Platz bietet (für viele Gäste und vielleicht auch ein schönes Buffet). Einzelne Strahler und Gobowerfer sind dann auf das neuentwickelte Gerät, auf Präsentationscharts oder den Redner ausgerichtet und können auch jeweils unterschiedlich ein-/ausgeschaltet oder rauf- bzw. runtergedimmt werden.

Kurzinformation

Innenarchitekturbüro: Planungsbüro Batisweiler München
Projektbeteiligte: Dipl.-Des. Thomas Stark, Dipl.-Ing. Lukas Malenka
Lichtplanung: Linie 8 Lichtarchitektur, München
Büroprofil: Schwerpunkte: Kinos, Büros, Läden
Auftraggeber: Bio Tul Bio-Instruments GmbH
Fotos: Wolfgang Pulfer, München
Text: Anne Batisweiler

Beitrag in BDIA Handbuch 2000

Autorin: Anne Batisweiler
Verlag: A + I Verlag GmbH
ISBN: 3-9806329-03

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