Das AMMER-ZELT auf dem Oktoberfest in München
Tradition und Geschichte
Eine nicht gerade alltägliche, dafür aber ganz besonders reizvolle Aufgabe wurde vor einiger Zeit an mein Innenarchitekturbüro gestellt: die Innenraumumgestaltung des „AMMER“, der ersten Enten- und Hühnerbraterei auf der Münchner Wies´n, die dort seit genau 117 Jahren ihre Gäste verwöhnt.
Das Zelt in der heutigen Form existierte bereits seit dem Ende der 60er Jahre, doch war die Gestaltung an den Wänden schäbig, abgenutzt und formal längst überholt. So entschlossen sich die Nachfahren jenes Gründers Ammer, die Gastronomen-Familie Schmidbauer, ein neues „Design“ in Auftrag zu geben. Das Motto lautete: „Das Hendl auf der Wies´n“. Nebenbei sollte mit der Umgestaltung auch die schuhkartonartige Wirkung des Gesamtraumes verschwinden.
Auf der Suche nach der Idee
Nach Überlegungen in Richtung „Biergartenatmosphäre“ oder „Bauernhof“, versuchten wir schon bald das Thema doch sehr konkret umzusetzen. Der Innenraum wird durch überdimensionale, typische Wiesenpflanzen wie Löwenzahn, Gänseblümchen oder Klee in verschieden große Bereiche unterteilt und stellt eine Wiese dar. Über den Tischen fliegen Enten, die einen Teil der Tischbeleuchtung übernehmen. Pickende oder laufende Hühner mit Hinterleuchtung, bevölkern und verzieren die Wände rundum. Zwischen den Füßen eines überdimensionalen Hahns, der den Haupteingang schon von weitem an der Seite des Zelts markiert, betritt der Gast nun diese überraschende Wunderwelt.
Kurzinformation
Büro: Planungsbüro Batisweiler München
Projektbeteiligte: Dipl.-Ing. Hucky Hornberger, Dipl.-Ing. Christina Missel
Lichtplanung: Linie 8 Lichtarchitektur, München
Büroprofil Schwerpunkte: Kinos, Läden, Praxen, Gastronomie, Wohnen
Auftraggeber: Familie Schmidbauer, München
Fotos : Wolfgang Pulfer, München
Text: Anne Batisweiler-Leinberger
Beitrag in BDIA Handbuch 2001
Autorin: Anne Batisweiler
Verlag: A + I Verlag GmbH
ISBN: 3-9806329-8-93