Lackiert

13. Januar 1993 | Fachzeitschriften

Büroanbau der Lackiererei Diebold in Hohenbrunn bei München Architekten: Paul Springer, Barbara Adelmann, Anne Batisweiler

An die bestehende Lackierhalle sollte ein neuer Baukörper für Büro-, Sozial – und Sanitärräume angebaut werden. Auf dem Firmengrundstück stand nur eine verhältnismäßig kleine Fläche für eine Erweiterung zur Verfügung. Auf einem nur etwa 115 m2 großen, schiefwinkligen Grundriß waren Empfang, Chef-, Sekretariat-, Computer- und Meisterarbeitsplätze, ein Besprechungstisch, eine Büroküche, Garderobe, Toiletten, ein Abstellraum, ein Aufenthaltsraum für acht Lackierer, eine Personalküche, Umkleiden und ein Waschraum unterzubringen.

Zunächst wurden Büro- und Sozialräume durch eine gerade, schräg zur Lackierhalle gestellte Wand voneinander abgegrenzt. „Fenster“ zwischen beiden Bereichen sorgen indes dafür, dass der Anbau auch im Innern al Ganzes erlebbar bleibt.

Die Verglasung ist mattiert, so dass sich die Mitarbeiter nicht beobachtet fühlen. Der Anbau ist im wesentlichen verglast, wobei innen hängende Lochbleche den Blick nach draußen zulassen, den nach innen aber weitgehend abschränken (Bilder 2, 3). Um einfallendes Tageslicht im Hinblick auf das Farbkonzept nicht zu verfälschen, sind die Jalousien neutral silber gehalten.

Sauberlaufzonen in dreieckiger Form vor jedem Eingang bieten neben dem Sohlenreinigungseffekt auch einen selbstverständlich wirkenden Richtungshinweis.

Der Büroanbau an die Lackierhalle prägt das Erscheinungsbild des Unternehmens zur Straße hin.

Grundriss, M 1:300

Bild-02

Durch die ungewöhnliche und knappe Grundrißkontur war man größtenteils auf Einbaumöbel mit Ausziehtischen angewiesen. Sie sind in Buchenmultiplexplatten ausgeführt und entsprechend dem Tätigkeitsbereich der Firma in ein kraftvolles Farbkonzept integriert.

Im Bereich der Küchenzeilen und Waschtische wurden das Schichtholz mit säurefestem, strapazierfähigem Laminat versehen, die Möbelfronten mit klarlackiertem Wellaluminium. Zu den ursprünglichen Firmenfarben Orange und Dunkelblau wurde eine Farbkombination mit hellem Türkis, leuchtendem Gelbgrün und klarem Mittelblau erarbeitet.

Es wertet jene typischen 70er-Jahre-Farben in ihrer Wirkung zeitgemäß auf und macht gleichzeitig auf die Möglichkeiten der Industrielackiererei aufmerksam. Kleine funktionale Details sind in Orange betont, zum Beispiel der Eingangstürgriff, Kabelführungsrohre zur Lüftung oder Dreieckshalterungen für die Lochblechpaneele.

Das Gewerbe des Bauherrn ist bis in die Gebrauchsgegenstände hin ablesbar: Auch Computer, Kopierer, Telefone, Aktenordner, Ablageflächen und vieles mehr sind passend zur Umgebung lackiert.

Beitrag in deutsche bauzeitung 01/1993
Autorinnen: Barbara Adelmann, Anne Batisweiler
Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt GmbH
www.db-bauzeitung.de

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